Zu den Anmerkungen von jplie:
Neben Offenheit und Transparenz braucht es auch Vertrauen und Toleranz. Und mehr Sachlichkeit in der öffentlichen Diskussion. Wenn das nicht möglich ist, dann verlagert sich die Diskussion in Zirkeln, in denen dieses Vertrauen existiert, weil man sich kennt. In den es eine Selbstverständlichkeit ist, Kollegen auch bei offensichtlichen Fehlern NICHT bloßzustellen. Ignoriert man diese doch allzu menschlichen Bedürfnisse, dann folgen solche am eigentlichen Problem vorbeigehende Ideen wie „Jakob“ in Kommentar 60 [zum Beitrag „Fachkommunikation“ in infobib, ergänzt J.P.] meint:
„Die Frage ist, wie wir unsere Kollegen dazu bringen können, mehr miteinander öffentlich zu reden und dazu Kommentarfunktionen, Twitter, Mailinglisten etc. zu benutzen. Ich denke so was lässt sich nur vor Ort mit Schulungen und Übungen machen.“
Das ist eben NICHT die Lösung. Es geht nicht um die Technik. Es geht um die Motivation, diese „Bibliothekarische Fachkommunikation“ führen zu WOLLEN. Dazu muss eine solche Diskussion SPASS machen und die notwendige Kritik konstruktiv erfolgen.
Was soll ich denn mit solch einer Einstellung von „optimisc“ anfangen? Zitat (Kommentar 59 bei infobib: „
Ich glaube, dass nur so wenige Personen es aushalten können, ihre Meinung zu veröffentlichen. Aushalten? Ja, Gegenmeinungen, öffentliches Bloßstellen, Angst vor nicht-Perfektion und in die Perfektionslücke greifende Kritik muss man aushalten können.“
Ach so? Warum eigentlich? Warum soll ich meine Zeit damit verschwenden, öffentlich bloßgestellt zu werden? Wer befriedigt hier den welche Bedürfnisse? Nur weil einige in Ihrem Leben oder Berufsleben nicht die nötige Bestätigung und Aufmerksamkeit bekommen, soll ich als Watschenmann zur Verfügung stehen?
Ein Beispiel:
Da findet eine interessante Diskussion auf „Bibliothekarisch.de“ zum Thema „Benutzerarbeitsplätze“ statt. Da bemühen sich einige Kolleginnen und Kollegen ein heikles Thema anzugehen, und was kommt dabei raus?
Ich zitiere Frau Dörte Böhner: „Ich habe lange überlegt, ob ich die Kommentare von Herrn Dr. Graf wirklich freischalten sollte und habe dies im Interesse einer Diskussion dann getan. Doch was mich sehr gestört hat, ist die Tatsache, dass Herr Dr. Graf in seinen Beiträgen wieder extrem persönlich geworden ist, d.h. begonnen hat, Autoren und Kommentatoren negativ zu belegen. Selbstsüchtig, kurzsichtig, dümmlich… So etwas verhindert eine Diskussion.“
Genau so ist es.
Ach ja: Herr Graf, Sie brauchen wirklich nicht Ihren Senf zu diesen Beitrag beizusteuern:
Sie sind unfehlbar, Sie machen nie Fehler. Persönlich empfindlich? Sie, nie! Wenn überhaupt jemand vollkommen unschuldig ist, dann Sie.
Aber manchmal muss ich richtig über Sie lachen. Diese Antwort z.B.:
„Wer nicht damit leben kann, dass ich POSITIONEN (nicht Autoren) negativ belege, hat jedes Recht verwirkt, Kommentare von mir wiedergeben zu dürfen. Daher ersuche ich darum, meinen Kommentar wieder zu entfernen. Danke.“
Das klingt überhaupt nicht eingeschnappt. So souverän. Ich danke auch.